
Auf einer Mottoparty herrscht ausgelassene Stimmung, aber nur bis Mona Hofreiter tot in einer Tiefkühltruhe entdeckt wird. Da ist natürlich gleich Ellis kriminalistischer Spürsinn geweckt. Es gibt viele Verdächtige, und Elli hat alle Hände voll zu tun, um neben ihrem Job den Täter zu stellen.
Dies ist bereits der zweite Teil mit Elli, die auf ihre ganz eigene Art und Weise ermittelt.
Elli, die sich immer wieder in einer Diätphase befindet und gleichzeitig verliebt ist, bringt eine erfrischende Ausstrahlung aus Charme und Chaos in die Geschichte. Ihre unkonventionellen Methoden und die skurrilen Charaktere, die sie umgeben, sorgen für jede Menge Situationskomik und Missverständnisse, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.
Kriminalhauptkommissar Lenz ist dabei ein interessanter Kontrast zu Elli, da er ihre unorthodoxen Ermittlungsmethoden skeptisch betrachtet und seine eigenen Ermittlungen natürlich nicht preisgibt.
Am Ende wird es spannend und die Auflösung des Falls überrascht mit einem Täter, den ich nicht unbedingt erwartet hätte.
Fazit: Es ist eine lockere und humorvolle, aber auch etwas überzogene Krimikomödie, die mit dezenten bayrischem Dialekt versetzt ist. Wer auf der Suche nach einer leichten Lektüre mit skurrilen Charakteren ist, ist hier genau richtig.
Von mir gibt es ⭐⭐⭐⭐
Unbezahlte Werbung, da Rezensionsexemplar, wofür ich mich bei Emons herzlich bedanke.
Wenn wir schon bei Alliterationen sind, „Tod in der Tiefkühltruhe“ wär doch auch mal ein Titel. Ich bin neulich für eine volle Stunde im schönen Deidesheim gestrandet (das liegt an der Weinstraße), und während ich die eine Stunde durch die Straßen über das Kopfsteinpflaster spaziert bin, bis mein Bus kam, hab ich genau das gedacht, Tod in der Tiefkühltruhe. Zu Hause hab ich mehrere Stunden gebraucht, um wieder warm zu werden. Die Lederhose, wie auf dem Cover abgebildet, hätte mir da auch nichts mehr genützt. Was Regionalkrimis anbelangt, so kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass die örtliche Bezogenheit zweischneidig ist: manche Leser werden den Bayernkrimi deshalb ergreifen, weil ihnen der bayerische Schauplatz grundsätzlich sympathisch ist, andere wieder werden einen Bogen machen um das Buch, aus dem entgegengesetzten Grund. Es sind glaube ich in Deutschland vor allem die Sachsen und die Bayern, die so polarisieren. Vielleicht noch die Schwaben, wiewohl die eher belächelt werden. Wer sind eigentlich die zentralen Deutschen? die eigentlichen? die richtigen? Ich argwöhne fast, die Bewohner des ehemaligen Preußen, unter Einschluss des ehemaligen Königreichs Hannover, wo man das reine Hochdeutsch spricht (glauben jedenfalls die Hannoveraner, aber auch nur die). Es bleibt schwierig.
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Da hast du ja keine guten Erinnerungen an Tübingen.
Ich mag Dialekt in Büchern, sofern er dezent ist.
Kürzlich hatte ich einen wirklich spannenden Krimi, aber die Kommissarin hat nur auf Kölsch gesprochen. Das fand ich sehr anstrengend.
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Richtig spannend wird das mit den Dialekten, wenn man fremdsprachige Bücher liest. Der Yorkshire-Dialekt in Emily Bronte’s Meisterwerk „Wuthering Heights“ (1847, deutsch „Sturmhöhe“) gibt selbst geübten Lesern zu knabbern. Ich schreibe das, weil ich nie eine Gelegenheit auslasse, auf Emily Bronte hinzuweisen. Sie ist früh gestorben, hat nur diesen einen Roman hinterlassen, aber mit dem hat sie sich in die Weltliteratur hineingeschrieben. Es gibt eine ganze Reihe von recht guten deutschen Übersetzungen, und ich verspreche, niemand wird es bereuen, sich diesen Titel mal auf die Leseliste zu setzen.
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Das glaube ich
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