Sommer Melanie – Habt ihr es vorher gewusst?

Rezension

Dies ist eine zutiefst bewegende autobiografische Erzählung von Melanie Sommer, die einen Einblick in die gefühlvolle Welt einer Mutter gibt, die sich mit der Diagnose Trisomie 21 und einem Herzfehler ihres neugeborenen Kindes auseinandersetzen muss.
Bereits in den ersten Augenblicken nach der Geburt wird Melanies Verzweiflung und Trauer spürbar, während sie die Neuigkeiten über ihr Kind verarbeitet. Ihre ehrliche Schilderung des Schmerzes, der Angst und der Verzweiflung, die sie während der langen Klinikaufenthalte ihres Kindes empfindet, berührt zutiefst. Es wird deutlich, dass Melanie nicht nur mit der Diagnose selbst kämpft, sondern auch mit ihren eigenen Erwartungen und Vorstellungen von der Mutterschaft.
Die wiederkehrende Frage: „Wusstet ihr das vorher? ” macht den Druck deutlich, dem betroffene Eltern oft ausgesetzt sind. Melanie gewährt einen Einblick von der anfänglichen Unsicherheit hin zu einer liebevollen Akzeptanz ihrer Tochter.
Das Buch ist nicht nur für betroffene Eltern von großer Bedeutung, es ist ein Mutmacher und ein Appell für mehr Offenheit und Verständnis im Umgang mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Eine Besonderheit ist, dass sowohl die dunklen als auch die hellen Momente aufgezeigt werden, und macht das Buch zu einem emotionalen Erlebnis, das tief berührt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐⭐⭐⭐⭐

Tischer Sarah 750 Meter Glück

Buchvorstellung

Sarah, Mitte zwanzig, steht vor einer glänzenden Karriere im Finanzbusiness in ihrer Traumstadt Zürich. Als sie beginnt, die Normen und Werte der Branche zu hinterfragen, entdeckt sie, dass ihre persönlichen Wünsche in eine ganz andere Richtung führen. Sie kündigt und nimmt sich eine Auszeit. Zwei Monate lang wandert sie auf dem Jakobsweg, danach steht fest: Sie will ein einfaches, naturnahes und aktives Leben führen. Aber wo? Wie die Marathonläuferin ihr Haus auf dem Land findet und sich dort neue Welten erschließt, erzählt die Autorin humorvoll und mitreißend emotional.

Unbezahlte Werbung, da Rezensionsexemplar, wofür ich mich herzlich bedanke

Kirchner Liane 📖 Sanssouci war nicht mehr frei

Dieter Hötger gräbt einen Tunnel in den Osten, um seine Frau Brigitte und ihren Sohn Axel in den Westen zu holen, da sie beim Mauerbau getrennt wurden. Am Ausgang des Tunnels erwartet ihn bereits die Stasi und gleichzeitig wird Brigitte verhaftet. Dieter wird zu jahrelanger Gefängnisstrafe verurteilt und unternimmt zwei erfolglose Fluchtversuche. Brigitte macht die Haft schwer zu schaffen, aber der Überlebenswille für ihren Sohn Axel ist groß.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Dieter und Brigitte, deren Leben durch die harten Haftbedingungen, stark belastet wird. Axel, der Sohn, leidet unter den Folgen der Inhaftierung seiner Eltern und führt zu einem Teufelskreis aus Frustrationen. Dadurch leidet seine Ehe mit Petra und ihrer Tochter Liane. Das Buch umfasst den Zeitraum von 1962 bis 1987. Es zeigt zudem die harte Vorgehensweise des DDR-Regimes.

Fazit: Liane Kirchner ist die Enkelin und erzählt die Geschichte ihrer Familie. Dies ist ein bewegender Roman, der die Herausforderungen von Haft und persönlichen Krisen beleuchtet. Der Autorin gelingt es, die Emotionen und die Verzweiflung der Protagonisten auf eine Weise darzustellen, die tief berühren. Auch wenn alle gelitten haben, so haben sie nie aufgegeben.
Das Buch basiert auf wahren Begebenheiten, aber auch künstlerische Freiheit ist gegeben.
Mich hat der Roman sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ⭐⭐⭐⭐⭐

unbezahlte Werbung, da Rezensionsexemplar, wofür ich mich bei Droemer Knaur herzlich bedanke

https://www.droemer-knaur.de/buch/liane-kirchner-sanssouci-war-nicht-mehr-frei-9783426448854

Schütte Carsten Wenn Kinder morden

Den schrecklichen Anblick wird der Hausmeister niemals vergessen. Er findet bei seinem morgendlichen Rundgang auf dem Schulgelände ein schwer verletztes, junges Mädchen gefesselt auf einer Tischtennisplatte. Die Ärzte verlieren den verzweifelten Kampf um ihr Leben. Sämtliche Mordermittlungen führen in die Schule. Während der Tatrekonstruktion des OFA-Teams des LKA Niedersachsen erhält der Fall eine erschreckende Dimension, mit der niemand gerechnet hatte. Die fiktive Handlung beschreibt nicht nur die Entwicklung von jungen Menschen, die zu Mördern mutieren, sondern ebenso ihre Fantasien sowie die unerträgliche Ohnmacht des familiären und schulischen Umfelds. Was löst diese traumatische Tat in der Familie des Opfers aus? Welche Rolle spielt eigentlich die Familie des Täters? Ist nicht auch sie Opfer ihres eigenen Kindes? Die beschriebene Entwicklung der Protagonisten vor, während und nach der Tat soll sensibilisieren, die oft mediale Pauschalisierung solcher Taten differenzierter zu betrachten.

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Hope Tina 📖 Das unerwünschte Mädchen


Nachdem die Eltern von Mandy mit der Erziehung überfordert waren, kam sie ins Heim. Mandy hat sich dort sehr wohlgefühlt. Nach kürzester Zeit kam sie zu Pflegeeltern. Von Anfang an war sie dort unerwünscht. Die Pflegeeltern waren nur auf das Geld aus. Sie ließen Mandy täglich ihre Abneigung spüren. Schon im Kindesalter wurde sie missbraucht, erniedrigt und gedemütigt. Nicht nur als Kind geriet sie an falsche Menschen, auch als Erwachsene hatte sie viel zu erleiden. 
Mandy wuchs ohne Liebe auf und konnte unter anderem auch deshalb kein Vertrauen zu jemanden aufbauen und fühlte sich für alles schuldig. Immer wieder zweifelte sie an sich und hat überhaupt kein Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen entwickeln können. Sie nahm alles als gegeben hin. 

Tina Hope hat hier einen autobiografischen Roman verfasst. Im Vorwort erklärt sie, dass sie die ersten Kindheitsjahre so wiedergegeben hat, wie es ihr logisch erscheint.
Mir kamen sooft die Tränen. Unvorstellbar, was Tina erleiden musste. Ohne Liebe und mit Gewalt aufzuwachsen, sich immer wieder manipulieren zu lassen. Sie hat nie gelernt, jemanden in die Schranken zu verweisen.
Ich frage mich ernsthaft, warum das im Kindergarten und Schule nicht bemerkt wurde. Ein sehr zurückgezogenes Kind, das schlampig angezogen  und unterernährt war. Da müssen doch bei allen die Alarmglocken läuten. 


Liebe Tina, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du endlich Dein Glück gefunden hast und Du endlich auch durchschlafen kannst. Denke immer daran, DU BIST WAS WERT!


Fazit: Ein sehr erschütternder, autobiografischer Roman, der aufwühlt und nachdenklich zurücklässt. Bitte schaut lieber einmal zu viel darauf, wenn Euch etwas bei Kindern auffällt, als zu wenig. Ich bin immer noch sehr geschockt, wozu Menschen fähig sein können.
Von mir gibt es absolute Leseempfehlung und ⭐⭐⭐⭐⭐


Vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst. Weitere Rezensionen findet ihr unter https://helgasbuecherparadies.com/