Sommer Tobias 📖 Das gekaufte Leben

Tobias Sommer Das gekaufte Leben

Clemens Freitag ersteigert im Internet nicht nur ein Haus, sondern auch eine neue Identität. Das Haus liegt im beschaulichen Ort Zaun, wo jeder jeden kennt. Er lebt ab sofort das Leben des Götz Dammwald und nach und nach freundet er sich mit den Bewohnern an  Er zieht nicht nur seine Kleidung an, sondern übernimmt sogar seine Arbeitsstelle. Auf einmal hat er Freunde, die ihn akzeptieren. Kurze Zeit darauf passieren mysteriöse Dinge.

Was für eine Vorstellung. Da wird das Leben eines anderen Menschen gelebt. Clemens Freitag macht es vor und er glaubt mit der Zeit, dass er tatsächlich Götz Dammwald sei. Dieser hat seine kompletten Sachen zurückgelassen und die Vorräte aufgefüllt. Clemens lebt davon gut und schweift immer wieder in Gedanken ab in seine Vergangenheit. Nur Ordnung kann er nicht gut halten, aber er ist begeistert, dass er plötzlich akzeptiert wird. Ja bis er erfährt, dass im See ein Finger gefunden wurde.
Der Autor lässt uns tief ins Innere von Clemens blicken. Seine Vergangenheit belastet ihn schwer. 
Ich fand die Atmosphäre gut eingefangen und es hat auf mich beklemmend gewirkt. 

Fazit: Ist es erstrebenswert ein Leben des anderen zu Leben? Dieser Frage geht der Autor nach und hat eine beklemmende Atmosphäre eingefangen. Von mir gibt es ⭐⭐⭐⭐

Vielen Dank an Dtv Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Weitere Rezensionen findet ihr unter
https://helgasbuecherparadies.com/

https://www.dtv.de/buch/das-gekaufte-leben-28997

https://tsommer.de.tl/

Ein Kommentar zu „Sommer Tobias 📖 Das gekaufte Leben

  1. Ich frage mich, ob das wirklich geht, das Leben eines anderen zu leben – wohlgemerkt, das Leben eines, der wirklich schon existiert oder existiert hat. Es gibt wohl Menschen mit anlehnungsbedürftiger Persönlichkeit, die sich in ein fremdes Leben hineinfühlen. Aber immer gibt es im Menschen Persönlichkeitsanteile, die angeboren sind und über die keiner hinwegkommt, nicht auf Dauer, er mag sich verstellen, wie er will. Hier geht es ja offenbar nicht nur darum, dass einer einen neuen Namen annimmt, in einer Umgebung, die ihn nicht kennt, sondern dass er komplett ein fremdes Leben übernimmt. Und plötzlich ist dieser vorher vorsorgliche Mensch unfähig, Ordnung zu halten. Muss unbedingt den Roman lesen. Wie ist das gelöst, dass alle den Fremden im Ort und am Arbeitsplatz für ihren Mitbürger halten, den sie kennen und akzeptieren? Selbst eineiige Zwillinge können nur Fremde über ihre Identität täuschen, aber bestimmt nicht Mitbewohner im Dorf. Also, das will ich jetzt wissen. Der arme tote Hecht auf dem Umschlagbild hat bestimmt auch was zu bedeuten.

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