
Nachdem die Eltern von Mandy mit der Erziehung überfordert waren, kam sie ins Heim. Mandy hat sich dort sehr wohlgefühlt. Nach kürzester Zeit kam sie zu Pflegeeltern. Von Anfang an war sie dort unerwünscht. Die Pflegeeltern waren nur auf das Geld aus. Sie ließen Mandy täglich ihre Abneigung spüren. Schon im Kindesalter wurde sie missbraucht, erniedrigt und gedemütigt. Nicht nur als Kind geriet sie an falsche Menschen, auch als Erwachsene hatte sie viel zu erleiden.
Mandy wuchs ohne Liebe auf und konnte unter anderem auch deshalb kein Vertrauen zu jemanden aufbauen und fühlte sich für alles schuldig. Immer wieder zweifelte sie an sich und hat überhaupt kein Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen entwickeln können. Sie nahm alles als gegeben hin.
Tina Hope hat hier einen autobiografischen Roman verfasst. Im Vorwort erklärt sie, dass sie die ersten Kindheitsjahre so wiedergegeben hat, wie es ihr logisch erscheint.
Mir kamen sooft die Tränen. Unvorstellbar, was Tina erleiden musste. Ohne Liebe und mit Gewalt aufzuwachsen, sich immer wieder manipulieren zu lassen. Sie hat nie gelernt, jemanden in die Schranken zu verweisen.
Ich frage mich ernsthaft, warum das im Kindergarten und Schule nicht bemerkt wurde. Ein sehr zurückgezogenes Kind, das schlampig angezogen und unterernährt war. Da müssen doch bei allen die Alarmglocken läuten.
Liebe Tina, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du endlich Dein Glück gefunden hast und Du endlich auch durchschlafen kannst. Denke immer daran, DU BIST WAS WERT!
Fazit: Ein sehr erschütternder, autobiografischer Roman, der aufwühlt und nachdenklich zurücklässt. Bitte schaut lieber einmal zu viel darauf, wenn Euch etwas bei Kindern auffällt, als zu wenig. Ich bin immer noch sehr geschockt, wozu Menschen fähig sein können.
Von mir gibt es absolute Leseempfehlung und ⭐⭐⭐⭐⭐
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst. Weitere Rezensionen findet ihr unter https://helgasbuecherparadies.com/
„Da müssen doch bei allen die Alarmglocken läuten.“ Tun sie niemals. Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann ist es das Weggucken derer, die eigentlich hingucken müssten. Ein schlampig angezogenes, unterernährtes Kind? Da wird gleich mal das Kind beschuldigt. „Kannst du nicht besser auf deine Sachen aufpassen?“ – „Wenn du nicht ordentlich isst, wirst du nicht wachsen!“ – Und das misshandelte Kind lernt daraus: Ich bin schuld. Läuft dann mit dem Gefühl, „ich bin schuld“, durch sein ganzes Leben.
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Da hast du wahrscheinlich recht. Es ist schrecklich, das zu lesen. Vielleicht müssten Erzieher und Lehrer besser darauf geschult werden.
Ich weiß auf jeden Fall, dass ich was unternehmen würde, wenn ich so etwas mitbekommen würde
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Solltest du tun, unbedingt, sollte jeder tun. Es laufen Millionen Menschen rum, die sind so aufgewachsen, und niemand hat sich je für sie eingesetzt. Und was die „geschulten“ Erzieher und Lehrer anbelangt, die heute ja zumeist Lehrerinnen sind, die schwellen noch dabei, wenn sie die „Gemeinschaft“ gegen den einen Außenseiter aufhetzen können. In Schulklassen ist stromlinienförmiges Mitmachen angesagt, und wenn da einer nicht bedingungslos dabei ist, aus welchen Gründen auch immer, fällt er durch den Rost. Hat es nicht schon Mobbing-Fälle gegeben, da haben die Täter grinsend die Demütigung ihres Opfers ins Netz gestellt, und hinterher wurde klar, der ganze Lehrkörper hat davon gewusst, und keiner hat was getan? In diesem Land gilt immer noch, wie in alten braunen Zeiten, die Täter sind die Starken und also die Richtigen, und die Opfer sind die Schwachen und also die Falschen, weg mit denen.
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einfach schrecklich
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